Themen 11 Pressemitteilungen

Der Verein Catsitters e. V. Heidelberg & Umgebung unterstützt die schnelle Einführung einer Katzenschutzverordnung

Pressemitteilung 2024 als pdf

Leider gibt es viele verwilderte Katzen in unserer Region. Die Mitglieder des Catsitters e.V. vermeiden durch ihren Einsatz, dass nicht noch zusätzliche Katzen während der Urlaubszeiten in Tierheimen oder auf der Straße landen. Dennoch führen Jahr für Jahr fehlende Kastration und Registrierung freilaufender Katzen zu unnötigem Katzenleid. Katzenschutzverordnungen, die eine Kastrations- und Registrierungsverpflichtung für alle freilaufenden Katzen vorsehen, könnten dieses Leid nachhaltig eindämmen.

Deswegen erklärten die Mitglieder des Vereins Catsitters e.V. auf der diesjährigen Jahreshauptversammlung am 14. September ihre volle Unterstützung für alle ehrenamtlichen Tierschützerinnen und Tier­schützer, die seit Jahren die zügige Verabschiedung von Katzenschutz­verord­nungen in den Städten und Kommunen unserer Region fordern.

„Seit Jahren versuchen Vereine und Initiativen das Leiden freilebender Straßenkatzen oder kaltherzig ausgesetzter Tiere einzudämmen und Tierheime zu entlasten, indem sie die Katzen einfangen und kastrieren.“, erklärt Marlen Pankonin, Vorsitzende von Catsitters e.V., „dafür sind die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer fast rund um die Uhr im Einsatz.“

Petra Schling, die 2. Vorsitzende ergänzt: „Durch die Kennzeichnung und Registrierung können Katzenhalterinnen und -halter schnell kontaktiert werden oder Fundkatzen zügig an Interessenten vermittelt werden. Und nur die Kastration aller Freigänger kann eine unkontrollierte Vermehrung verhindern.“

Katzenschutz ist in Heidelberg und in den meisten Städten und Gemeinden im Rhein-Neckar-Kreis noch immer ein Ehrenamt. Seit 1994 kümmern sich die Mitglieder von Initiati­ven und Vereinen wie Straßenkatzen e.V. ehrenamtlich um verwilderte Hauskatzen in unserer Region. Ziel des jahrzehnte­langen engagierten Einsatzes ist es, das Katzenelend nachhaltig einzudämmen, indem verwilderte Tiere eingefangen, tiermedizinisch versorgt und kastriert werden.

Diese jahrelange Last sollte kein ehrenamtlich arbeitender Verein allein tragen, die Sicherstellung des Tierschutzes im Sinne des Gesetzes ist eine kommunale Aufgabe.

Ortrud Wagner im Interview mit der RNZ zum Thema Katzenschutzverordnung:

Kommt jetzt die Katzenschutzverordnung?

Ausreichend Daten liegen vor – Gemeinderat entscheidet

Von Sarah Hinney

 

Die Städte Mannheim und Leimen haben es längst vorgemacht, möglicherweise bringt jetzt auch Heidelberg eine Katzenschutzverordnung auf den Weg. Auf Nachfrage teilte die Stadt mit: „Die Veterinärabteilung des Ordnungsamts geht davon aus, dem Gemeinderat im ersten Quartal einen Vorschlag für eine vollumfängliche Katzenschutzverordnung mit Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für Freigängerkatzen unterbreiten zu können.“ Diskutiert wird das Thema seit Jahren, im Juli 2023 wurde extra eine Arbeitsgemeinschaft Katze gegründet. Damals hieß es, dass es an belastbaren Daten über die Zahl wild lebender Katzen im Stadtgebiet für die Einführung einer Verordnung fehle. Die Daten liegen nun vor. Laut Stadt sammelt die Veterinärabteilung des Ordnungsamtes bereits seit 2021 mithilfe von Tierschutzvereinen, dem Tierheim und freiwilligen Helfern Zahlen. Eine dieser freiwilligen Helferinnen ist Ortrud Wagner. Die RNZ traf die Tierschützerin, die auch Mitglied im Verein Catsitters ist, im Frühjahr in Kirchheim, denn in den Gärten rund um den dortigen Friedhof leben zahllose Streuner. Wagner kümmert sich seit dem Jahr 2022 um die Tiere. Seit Beginn ihres Engagements habe sie rund 100 Katzen eingefangen und kastrieren lassen, berichtete Wagner jetzt. Sie führt darüber sorgfältig Buch. Ende Oktober hat sie diese Zahlen an die Stadt übermittelt. Laut Stadt ist der Erlass einer Katzenschutzverordnung an enge Voraussetzungen des Tierschutzgesetzes gebunden. Eine Verordnung sei nur dann zulässig, wenn im Stadtgebiet hohe Populationen frei lebender Katzen mit schlechtem Ernährungs- und Gesundheitszustand vorhanden sind – und sämtliche andere geeignete Maßnahmen, also das Einfangen- Kastrieren-Freisetzen keinen maßgeblichen Erfolg bringen, die Population also nicht kleiner wird. Rund um den Kirchheimer Friedhof ist das der Fall. „Allein in den letzten zwei Wochen waren es wieder zehn Tiere“, berichtet Wagner. Auch die Stadt teilt nun mit: „Inzwischen liegen ausreichend Anhaltspunkte dafür vor, dass Maßnahmen auf freiwilliger Basis nicht mehr ausreichen, um die Anzahl frei lebender Katzen auf gleichbleibendem Niveau zu halten.“ Die Katzenschutzverordnung beinhaltet, dass Katzen, die Besitzer haben und Freigang erhalten, kastriert und gekennzeichnet werden müssen. Die Verordnung allein löst das Problem aber noch nicht. „Es braucht auch jemanden, der das kontrolliert“, betont Wagner. Allerdings besagt die Verordnung auch, dass Katzenschützer die Tiere einfacher einfangen und kastrieren lassen können. „Die Tiere müssten dann nicht so lange im Tierheim bleiben. Es wäre toll, wenn ich mit meiner Statistik da etwas erreicht hätte“, so Wagner. Ob es zur Umsetzung kommt, liegt nun am Gemeinderat. Und bis dahin kann Ortrud Wagner nur weitermachen, die Tiere einfangen, kastrieren lassen und füttern, denn viele der frei lebenden Katzen sind schlecht ernährt. Nach wie vor sucht die Tierschützerin deshalb auch eine geeignete Stelle für einen Futterplatz in der Nähe des Friedhofs. Sie und ihre Mitstreiter haben außerdem eine Arbeitsgruppe gegründet. Sie trifft sich jeweils dienstags um 15 Uhr im Café Bohne, Glatzer Straße 31, in Kirchheim. Neue Mitglieder sind willkommen. Info: Wer Kontakt zu Ortrud Wagner aufnehmen möchte, kann sich bei ihr auch unter Telefon 0151 / 56156265 melden.

© Rhein-Neckar Zeitung | Heidelberger Nachrichten | HEIDELBERG Donnerstag, 27. November 2025